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Glanzstoff

Geschichte


Glanzstoff Austria Geschichte

 

 

Die Erfindung der Kupferseide durch Dr. Max Fremery und Ing. Johannes Urban leitet 1899 mit der Gründung der Vereinigten Glanzstoff AG das Zeitalter der industriellen Chemiefaserherstellung ein. Bereits 1904 gründete Glanzstoff als erste Tochtergesellschaft im Ausland die „Erste Österreichische Glanzstoff-Fabrik Aktiengesellschaft" in St. Pölten. Die Leitung des Unternehmens übernahm der Österreicher Ing. Johannes Urban.

 

 

Die neuen, künstlich hergestellten Fasern lösten weltweit eine Revolution auf dem Textilmarkt aus und stellten eine früher kaum vorstellbare Bereicherung auf dem Sektor Bekleidung und textile Heim­ausstattung dar. Parallel dazu verlief das Eindringen der neuen Fasern in den technischen Verbrauchssektor, z.B. für Gewebeeinlagen in Auto- und Flugzeugreifen.

 

 

Die Glanzstoff Austria hat in der Zeit ihres 104jährigen Bestandes, bedingt durch Wirtschaftskrisen und Kriegseinflüsse, eine äußerst wechselvolle Geschichte hinter sich, welche Ende 1982 und 1994 fast mit dem völligen „Aus" geendet hätte. Nach der Loslösung vom früheren Besitzer im Jahre 1983 firmierte die Glanzstoff als eigenständiges österreichisches Unternehmen unter Glanzstoff Austria Ges.m.b.H.

 

 

Mit dem Aufbau eines neuen, schlagkräftigen Verkaufapparates gelang es sowohl mit dem textilen Filamentgarn „VISCOFIL", als auch mit dem technischen Filamentgarn „VISCORD", bei allen renommierten Abnehmern wieder Fuß zu fassen.

 

 

Die erfolgreiche Sanierung und Umstrukturierung führten im Jahre 1988 zum Eigentümerwechsel - die Lenzing AG übernahm das gesamte Aktienkapital, der wieder in eine Aktien­gesellschaft umgewandelten Glanzstoff Austria AG.

 

 

In den darauf folgenden Jahren erfolgte die Einordnung des Unternehmens in die Reihe der „österreichischen Exportkaiser", die Verleihung des Staatwappens sowie der im Jahre 1990 erfolgte Börsengang (71% Lenzing AG, 29% Streubesitz).

Auf Grund der Ost-Grenzenöffnung und einer allgemeinen Rezession am KFZ-Sektor stand die Glanzstoff Austria AG im Jahre 1994 neuerlich vor dem „Aus". Nach Aussprache der Kündigungen wurde im letzten Moment das Aktienpaket der Lenzing AG von der CAG-Holding übernommen und durch Aufkauf der Streuaktien die Glanzstoff Austria in eine GmbH umgewandelt. Von den ehemals 950 Mitarbeitern konnten 450 neu übernommen werden. Die größte Reduzierung an Personal fand im Sektor der Professionisten (Werkstätte, Transport) und bei den Angestellten statt.

 

 

Von der Bezirksverwaltungsbehörde wurde für die Abluft ein Sanierungskonzept vorgeschrieben. 1999 wurde die erste Stufe und 2003 die zweite Stufe der Abluftreinigungsanlagen in Betrieb genommen. 2005 wurde ein Abluftkamin mit einer Höhe von 80m errichtet.

 

 

Jänner 2008 kam es in der Abluftreinigungsanlage zu einem Großbrand welcher Ende 2008 zu der Betriebsauflassung geführt hat.

 

Seit 2010 wird ein Großteil der Fabrikhallen abgebrochen. Nur der Kernbereich, das Hauptbüro inklusive der Nebenhallen, wird erhalten.

 

Die Glanzstoff Austria GmbH wurde 2012 in GA Immobilien umbenannt.

 

Ab Herbst 2012 wurde die Konerei drei Jahre als Kreativwerkstatt von der New Design University genutzt.

 

Im Einvernehmen mit der Landeshauptstadt St. Pölten wird auf dem Areal ein neues attraktives und qualitativ hochwertiges Stadtviertel entstehen. Dafür ist eine Änderung des Flächenwidmungsplans erforderlich. Es soll ein Wohngebiet am Mühlbach und ein Kerngebiet zur Herzogenburgerstraße entstehen.